Altmeisterliche Ölmalerei

Ich habe zwar schon mein Leben lang gezeichnet und gemalt, aber richtig regelmäßig und vor allem eine Leidenschaft wurde es erst, als ich die Malerei der altmeisterlichen Lasurtechnik erlernen durfte.
Anfangs war es für mich total neu auf Leinen zu malen und überhaupt merkte ich, dass ich all die Jahre den Pinsel falsch in der Hand hatte. Es entstanden trotzdem schöne Bilder, jedoch mit mehr Anstrengung und höherem Zeitaufwand.
Ölfarben hatte ich auch noch nie benutzt, verliebte mich aber sofort in diese Farben.

Die Lasurtechnik unterscheidet sich stark von der Alla Prima Malerei, also der geläufigen Öl- und Acrylmalerei mit relativ pastosem Farbauftrag, vor allem dadurch, dass Schicht für Schicht gemalt wird. Sehr dünne, transparente Schichten werden übereinander gelegt.
Dass die Bilder trotzdem so eine enorme Leuchtkraft haben, liegt an der ersten untersten Farbschicht, die mit Eitempera gemalt wird.
Durch dieses spezielle Farbmittel, das aus Ei, Öl und Wasser besteht, wird der leuchtstarke und farbintensive Effekt erzielt.
Neu ist diese Technik ganz und gar nicht. Eitempera wurde bereits in der Renaissance und Antike genutzt. Die Leuchtkraft der Bilder bleibt sehr lange erhalten, wie die Werke dieses Zeitalters bezeugen.

Die altmeisterliche Ölmalerei ist nur etwas für geduldige Maler, denn zwischen den Schichten muss die Lasur komplett trocken sein, um fortfahren zu können, damit sich die Farben nicht unkontrolliert mischen. Bis ein Bild komplett vollendet ist, können unter Umständen schon mal Monate vergehen.
Die Geduld ist nicht nur die Mutter der Temperamalerei, sondern auch ihr Geheimnis.

Wenn ihr gerne sehen möchtet, wie ein Ölbild Schicht für Schicht entsteht, dann bleibt einfach dran, denn ich möchte euch durch meine Blogbeiträge in die wunderbare Welt der Malerei führen!